NADIA MIGDAL
Schauspielerin / Theatermacherin
Uri Fahndrich & Nadia Migdal Israel - Deutschland
Die deutsche Schauspielerin und Regisseurin Nadia Migdal und der israelische Schauspieler und Theatermacher Uri Fahndrich leben gemeinsam mit ihrer vier Monate alten Tochter Alma in Tel Aviv. An dem Samstagmorgen, an dem die Hamas Israel angriff, war die kleine Familie zu Hause – und schon eine Stunde später für lange Zeit auseinandergerissen. Uri wurde als Reservist einberufen, Nadia und das Baby holten Freunde ab, die einen Schutzraum zu Hause haben. Noch ohne zu ahnen, welch traumatische Zeiten anbrechen würden, beschlossen die beiden Tagebuch zu führen. Drei Wochen später rückt Uri als Kommandant einer Kompanie von 80 Soldaten in den Gazastreifen ein. Das Paar ist durch Funkstille getrennt …
Nadia und Uri entwickelten für das asphalt Festival auf Basis ihrer Kriegstagebücher eine dokumentarische Theaterperformance, die aus unterschiedlichen Perspektiven auf die Realitäten des israelisch-palästinensischen Konflikts blickt. Allein auf israelischer Seite verbringen seit dem 7. Oktober über hunderttausend Eltern als Soldat*innen ihren Alltag auf einem Schlachtfeld. Was passiert mit einer Gesellschaft unter solchen Bedingungen? Generationen werden mit den traumatisierenden Folgen des Krieges umgehen müssen. Wie hat dieser Krieg Nadia und Uri verändert? Was bedeutet es konkret, wenn Zerstörung und Hass, Angst und Wut Einzug in den Alltag halten? Unter Einbeziehung der persönlichen Video- und Tonaufnahmen, die in Gaza und Israel eingefangen wurden, entsteht ein dichtes Zeugnis des Alltags im Krieg und zeigt seine zerstörerische Kraft auf.
Künstlerische Leitung und Performance: Nadia Migdal & Uri Fahndrich
Musik/Sound: Meni Gross
Ausstattung/Licht: Malte Lübben
Dramaturgie & External Eye: Orly Noa Rabinyan
Untertitel und Assistenz: Khitam Mirjam Hussein
Produktionsleitung: Erik Nikodym
Premiere: 24.7.2025 im Rahmen des asphalt Festival Düsseldorf, 34OST
Kritiken
"Nach und nach lässt die klug komponierte Flut aus Fakten, Gefühlen, unfassbarem Erlebten, Liebe, Tod, Angst und Wut erahnen, was diese "Staatstrauma" ist, von dem Nadia einmal spricht – und was das ganz individuelle. Dabei bleiben die Protagonist*innen immer bei sich. Sie stellen quälende Fragen, behaupten aber nicht, die Antworten zu kennen. So schaffen sie es, eine Perspektive jenseits der ideologisch aufgeheizten Debatten aufzuzeigen, eine zutiefst menschliche."
- Cornelia Fiedler, nachtkritik, 25.7.2025
"Diese Uraufführung geht unter die Haut, sie packt, berührt, verstört. Und macht auf schmerzvolle Art deutlich, wie verheerend sich der Krieg im kleinsten Kosmos auswirkt."
- Regina Goldlücke, Rheinische Post, 25.7.2025
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